Wie viele Stunden kann man bei einem 520-Euro-Job arbeiten?

Ein 520-Euro-Job, auch bekannt als Minijob, ist eine geringfügige Beschäftigung, bei der Arbeitnehmer monatlich bis zu 520 Euro verdienen können, ohne Sozialversicherungsbeiträge zahlen zu müssen. Seit der Anpassung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde im Oktober 2022, stellt sich für viele die Frage, wie viele Stunden man maximal arbeiten darf, um diese Verdienstgrenze nicht zu überschreiten.

In diesem Artikel werden wir detailliert darauf eingehen, wie viele Stunden pro Woche oder Monat bei einem 520-Euro-Job erlaubt sind, wie der Mindestlohn sich darauf auswirkt und welche Faktoren bei der Berechnung eine Rolle spielen.

1. Wie wird die Arbeitszeit im 520-Euro-Job berechnet?

Die maximale Anzahl der Arbeitsstunden in einem 520-Euro-Job hängt direkt vom gesetzlichen Mindestlohn ab. Aktuell beträgt der Mindestlohn in Deutschland 12,00 Euro pro Stunde (Stand 2023). Um herauszufinden, wie viele Stunden Sie bei einem 520-Euro-Job arbeiten dürfen, wird einfach die Verdienstgrenze durch den Mindestlohn geteilt.

  • Berechnung:
    520 Euro ÷ 12 Euro pro Stunde = 43,33 Stunden pro Monat

Das bedeutet, dass Sie bei einem Mindestlohn von 12 Euro monatlich maximal 43 Stunden arbeiten dürfen, um die Verdienstgrenze von 520 Euro nicht zu überschreiten.

2. Wie verändert sich die Arbeitszeit bei Erhöhungen des Mindestlohns?

Wenn der Mindestlohn in Zukunft erhöht wird, reduziert sich automatisch die Anzahl der Stunden, die Sie bei einem 520-Euro-Job arbeiten dürfen. Da der Verdienst von 520 Euro unverändert bleibt, bedeutet ein höherer Stundenlohn, dass weniger Arbeitsstunden notwendig sind, um diese Grenze zu erreichen. Beispielsweise:

  • Bei einem Mindestlohn von 12,50 Euro pro Stunde dürfen Sie maximal 41,6 Stunden pro Monat arbeiten.
  • Bei einem Mindestlohn von 13 Euro dürfen Sie maximal 40 Stunden pro Monat arbeiten.

3. Flexible Arbeitszeiten im Minijob

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitszeit. Im Rahmen eines 520-Euro-Jobs ist es nicht zwingend erforderlich, jede Woche eine feste Anzahl an Stunden zu arbeiten. Stattdessen kann die Arbeitszeit über den Monat verteilt flexibel gestaltet werden, solange der Monatsverdienst nicht die 520 Euro überschreitet.

Beispielsweise könnten Sie in einer Woche 10 Stunden arbeiten und in der nächsten Woche nur 5 Stunden, solange Sie die monatliche Obergrenze von 43 Stunden nicht überschreiten.

4. Branchenabhängige Unterschiede beim Stundenlohn

In bestimmten Branchen gibt es abweichende Mindestlöhne, die höher als der allgemeine Mindestlohn von 12 Euro sein können. Dies ist insbesondere in tarifgebundenen Branchen wie der Bauwirtschaft oder im Pflegebereich der Fall. In solchen Fällen reduziert sich die maximale Anzahl an Stunden, die Sie im 520-Euro-Job arbeiten können. Zum Beispiel:

  • In der Pflegebranche beträgt der Mindestlohn seit Mai 2023 13,90 Euro pro Stunde. Bei diesem Stundenlohn dürfen Sie nur etwa 37 Stunden pro Monat arbeiten, um die 520-Euro-Grenze nicht zu überschreiten.

5. Steuerliche Vorteile und Sozialversicherungen

Der 520-Euro-Job bietet erhebliche steuerliche Vorteile, da Minijobber in der Regel keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen müssen. Ein Minijob bleibt grundsätzlich steuerfrei und sozialversicherungsfrei, es sei denn, Sie üben mehrere Minijobs gleichzeitig aus oder überschreiten die Verdienstgrenze regelmäßig. Dies macht diese Beschäftigungsform für viele attraktiv, insbesondere für Schüler, Studenten und Rentner.

Rentenversicherung: Minijobber sind allerdings in der Regel rentenversicherungspflichtig. Sie können sich jedoch von dieser Pflicht befreien lassen. Wenn Sie nicht von der Rentenversicherungspflicht befreit sind, müssen Sie einen geringen Beitrag leisten, der sich auf Ihre spätere Rente auswirkt.

6. Urlaub und Arbeitsrechte im Minijob

Minijobber haben die gleichen Rechte wie reguläre Arbeitnehmer, was bedeutet, dass auch sie Anspruch auf bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben. Der Urlaubsanspruch richtet sich nach den gearbeiteten Stunden pro Woche. Zum Beispiel, wenn Sie im Schnitt 10 Stunden pro Woche arbeiten, haben Sie Anspruch auf etwa 24 Urlaubstage pro Jahr.

Fazit

Bei einem 520-Euro-Job können Sie maximal 43 Stunden pro Monat arbeiten, wenn der Mindestlohn 12 Euro beträgt. Die Anzahl der Arbeitsstunden reduziert sich entsprechend, wenn der Mindestlohn in der Zukunft weiter steigt. Der Minijob bietet Flexibilität und steuerliche Vorteile, was ihn besonders attraktiv für Menschen macht, die eine geringfügige Beschäftigung suchen.

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